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Kampf dem Eichenprozessionsspinner in Münnerstadt:
Die Haare der Raupe sind für Menschen gefährlich.
Ein seltsames Bild bot sich am Dienstag am Verlobungstempel Nachbarn und Spaziergängern: Ein Mann in einem weißen Schutzanzug samt Mundschutz hantierte hoch oben im Baum mit einem Flammenwerfer. Die Eichen am Verlobungstempel sind vom Eichenprozessionsspinner befallen, deshalb hatte die Stadtverwaltung eine Nüdlinger Fachfirma (Pro-Baum) geholt.Die Raupe des Eichenprozessionsspinners, einer Schmetterlingsart, ist ein gefürchteter Schädling für die Eichen und gefährdet auch Menschen. Die Haare der Raupe können unter anderem Hautausschlag, Allergien oder Entzündung der Augen und Luftwege verursachen.
Quelle: Saalezeitung 06.07.2017 / Autor und Foto: Dieter Britz
Edgar Thomas kann Gas geben, bremsen und ausgleichen
Edgar Thomas aus Nüdlingen ist neuer Kreisobmann der Landwirte. Er sieht sich als Bindeglied zwischen Landwirtschaft und Politik.
Nach zehn Jahren als Stellvertreter wurde der Nüdlinger Landwirt Edgar Thomas (51) jetzt als Nachfolger von Karl-Heinz Vogler zum Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) gewählt. Er ist damit Sprecher und Branchenvertreter von 1900 Bauern im Landkreis Bad Kissingen. Davon sind 1100 Mitgliedsbetriebe, die restlichen 800 sind Grundstückseigentümer.
Zusätzlich zu seiner bisherigen Aufgabenvielfalt als Landwirt, Unternehmer, zweiter Bürgermeister, CSU-Kreisrat und einer Vielzahl weiterer Ehrenämter in Vereinsvorständen häuft sich seit seiner Wahl zum BBV-Kreisobmann vor drei Wochen eine weitere Papierflut auf dem Schreibtisch von Edgar Thomas. Fast könnte man meinen, der Landwirt sei häufiger im Büro als auf dem Acker anzutreffen.
Bindeglied
Warum also jetzt noch die Aufgabe als Kreisobmann? „Es hat sich kein anderer gemeldet“, schmunzelt der dynamische 51-Jährige. Aber da ist noch eine besondere Eigenschaft, die ihn für diesen Job empfiehlt: „Ich kann gut Gas geben, bremsen und ausgleichen.“ Das hat er in der Nüdlinger Lokalpolitik als zweiter Bürgermeister beweisen können. Außerdem war er in den vergangenen zehn Jahren schon als stellvertretender Kreisobmann engagiert für seinen Berufsstand und seine Heimat eingetreten.
„Ich sehe mich als Bindeglied zwischen Landwirtschaft und Politik“, beschreibt Thomas seine neue Aufgabe. Dazu dienen die vom Kreisverband im Winter monatlich, im Sommer alle zwei Monate abgehaltenen Veranstaltungen wie das „Stallgespräch“ in Maßbach, bei dem sich 20 Gäste aus Landwirtschaft, Kommunalpolitik und Medien in lockerer Runde über aktuelle Fragen und Probleme seines Berufsstandes austauschen. Aber auch als Mittler zwischen den Betrieben will Thomas gesehen werden.
Image verbessern
Wichtig ist für den neuen Kreisobmann die Wahrnehmung seines Berufsstandes in der Öffentlichkeit. „Wir müssen unser Image verbessern.“ Die öffentliche Meinung über die Landwirte sei durch die angebliche Überdüngung von Ackerflächen oder einseitige Medienberichte über schlechte Tierhaltung zu negativ. „Die Verbraucher müssen von uns selbst aufgeklärt werden: Der Abstand zwischen ihnen und uns ist in der Vergangenheit zu groß geworden.“
Das Verständnis für die Arbeit und Probleme der Bauern sei durch zunehmende Verstädterung, durch die lila Kuh und die Milch aus dem Tetrapack verloren gegangen. Auch der Eindruck, die Landwirte arbeiteten nur noch für die Bio-Energie, ist falsch, macht er deutlich: „Nur zehn Prozent der Ackerflächen werden dafür genutzt, 90 Prozent stehen der Nahrungsmittelproduktion zur Verfügung.“
Beruf ist wieder für Junge attraktiv
Die bessere Darstellung seines Ausbildungsberufes ist eine weitere Aufgabe für den Kreisobmann. „Es kommen immer mehr junge Betriebsleiter nach. Das sehen wir an steigenden Bewerberzahlen.“ Vor allem drängen immer mehr junge Frauen in den Beruf. Thomas: „Bauer sucht Frau gilt nicht mehr.“
Die neue Generation der Landwirte sei heute fachlich viel breiter aufgestellt. „Unsere Ausbildung reicht vom Lebensraum der Frösche bis zur effizienten Ernährung unserer Nutztiere und der Anwendung moderner Technik.“ Gerade durch den Einsatz von Technik sei der Beruf des Landwirts körperlich leichter und wieder interessanter geworden – auch für Mädchen. „Die Zahl der Bewerber ohne eigenen Betrieb steigt“, ist der Kreisobmann zufrieden.
Nachholbedarf sieht Thomas in der Direktvermarktung. Da seien die Berufskollegen in der Voralpenregion besser. „Ich sehe aber große Chancen in der neu formierten Dachmarke Rhön.“ Das Internet müsse intensiver genutzt werden, fordert Thomas seine Mitglieder auf. Er ist sicher: „Auch in unserer Branche hat der Online-Versandhandel eine Zukunft.“ Thomas geht es bei seiner Verbandsarbeit in erster Linie um den Erhalt der landwirtschaftlichen Betriebe. „Wir müssen Gewinne erwirtschaften, um für die nächste Generation attraktiv zu bleiben.“
Quelle: Saalezeitung 24.02.2017 / Autor und Foto: Sigismund von Dobschütz